Freitag, 21. Juli 2023

31. Elbe-Saale-Camp "Grüne Auen – unsere Rettungsboote"

Flussschützer schlagen ab 23. Juli ihre Zelte in Barby auf – Veranstaltungen rund um die einheimische Flora und Fauna


Wenn im Elbe-Saale-Camp ein neuer Tag beginnt und die Flussschützer und ihre Besucher gemeinsam am Frühstückstisch sitzen, dann kann es schon einmal vorkommen, dass ein junger Storch direkt über ihren Köpfen seine Flugkünste erprobt. Dann zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Doch die Idylle täuscht.

Die Elbe und ihre Auen, für deren natürlichen Erhalt sich die Camp-Initiatoren seit mehr als 30 Jahren engagieren, sind in einem beklagenswerten Zustand. Es herrscht ein Wassernotstand, die gesamte Flusslandschaft leidet unter chronischer Austrocknung, immer mehr Eichen und Eschen sterben ab.
Jutta Röseler fordert Bundesverkehrsminister Wissing und sein Ministerium auf: "Erkennen Sie die Realitäten an. Keine weitere Einengung und Vertiefung der Elbe - diese Politik der vergangenen 30 Jahre ist gescheitert. Weisen Sie Ihre zuständigen Behörden an, endlich die Tiefenerosion, die die Trockenheit in den Auen verstärkt, zu stoppen und umzukehren. Das wurde im Gesamtkonzept Elbe zugesagt."

Es ist Realität: Wenn das nötige Wasser fehlt, können Schiffe nicht mehr fahren. Bei den lang  anhaltenden Niedrigwasserphasen mit Fahrrinnentiefen unter einem Meter ist ein planbarer Transport von Gütern nicht mehr möglich. Die Elbe als Wasserstraße ist ein Auslaufmodell. Sie hat keine Zukunft. Wir dürfen nicht zulassen, für überholte Wasserstraßenpläne unsere einzigartige Flusslandschaft aufs Spiel setzen. 

Eben diesen unersetzlichen Wert unserer Flusslandschaften wollen wir auf gemeinsamen Exkursionen bewusst machen. Während des einwöchigen Camps sind Besucher eingeladen, mehr über die Fischadler sowie die Rot- und Schwarzmilane zu erfahren. Bei einer Exkursion wird Ökologe Dr. Ernst Paul Dörfler aus dem Leben der Greifvögel erzählen. Im Rahmen einer weiteren Exkursion berichtet René Köhler vom Förderverein Großtrappenschutz e.V. über die Wiederansiedlung der Großtrappen an der Elbe. Wie alt das Wasser der Elbe ist, und woher es kommt, erfahren Besucher in einem Vortrag von Dr. Jörg Tittel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Auf einer Kanu- und Bootstour auf der Elbe sowie bei einer geführten Radtour entlang des Flusses erfahren die Teilnehmer viel Wissenswertes – u.a. zu Renaturierungsprojekten. Weitere Programmpunkte während der Camp-Woche sind beispielsweise angeleitetes Waldbaden, ein Kino-Abend, Kinderprogramm und ein Arbeitseinsatz beim lokalen Bio-Bauern. Naturfreunde jeden Altes sind dazu eingeladen, das Camp zu besuchen – als Tagesgäste oder mehrtägige Camper mit eigenem Zelt.  

Alle Veranstaltungen können kostenfrei besucht werden, lediglich die Teilnahme an der Kanutour kostet 10 Euro pro Person und ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich.
Mehr Informationen zum kompletten Programm, zur Anreise und zur Teilnahme sind auf der Webseite des Camps zu finden.

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