Dienstag, 31. Juli 2018

Besuch bei Töpfer Leps

In diesem Jahr war eines der Camp-Themen das Gespräch mit Menschen, die in den Elbauen leben und arbeiten. Einer davon ist der Töpfer Detlef Leps. Ihn haben wir in seiner Werkstatt in Kämeritz besucht, einem kleinen Dorf nahe der Elbe, zwischen Zerbst und Barby.


Der Umgang mit Ton, einem der ältesten vom Menschen bearbeiteten Werkstoffe, ist immer wieder faszinierend. Wie der Töpfer erst einen Klumpen Ton zur Hand nimmt, ihn auf der Töpferscheibe zentriert und dann allmählich formt. Von innen nach außen, vom kleinen zum großen Durchmesser, wie man erfahren konnte. "Etwas wieder kleiner drehen, das geht nicht" erklärte Detlef Leps.

Seinen Ton lässt er aus zwei völlig unterschiedlichen Tonarten mischen, einem hellen Ton und einen roten Ziegelton. Nach dem Brennen ist der Ton dann nicht mehr rot, sondern hellgelb bis hellgrau, ein wenig erdfarben. Glasiert wird der Ton mit einer Tonmischung, die Leps selber anmischt. Aus Elbauenlehm, Kalk und färbenden Oxiden entsteht sein spezieller Farbton: das Elbauenblau, mit einer durch die Naturmaterialien geprägten, etwas verlaufenden Struktur. Geht man über Töpfermärkte der Umgebung, dann wird man an diesem Farbton, einem Graublau, das Leps gelegentlich mit gelblichen und rötlichen Farben kontrastiert, sofort die Erzeugnisse des Töpfers Detlef Leps erkennen. Seine Farbwahl ist dabei immer von verhaltener Art, grelle Farben wird man nicht finden. Es sind diese erdigen Farben, die Leps' Töpferwaren so einzigartig machen. Auch die Verzierungen sind nie aufdringlich. Einfache Muster und Strukturen sind typisch für seine Erzeugnisse. Mal sind es Ritzungen in der Glasur, mal Spiralen oder Muscheln, die die Tassen und Teller zieren.

Montag, 30. Juli 2018

Bootstour auf der flachen Elbe

Am Montag stand eine Bootstour auf dem Programm. Mit Kanus, Falt- und Schlauchbooten starteten die Camp-Teilnehmer auf der flachen Elbe ihre Tour. Auf der Strecke vom Elbe-Saale-Camp in Barby nach Glinde ging es an vielen schönen Sandstränden, an seit Jahrzehnten ungenutzten Häfen und an Flußmündungen vorbei.


Die Teilnehmer waren von der Ruhe und Schönheit der Elbe-Landschaft beeindruckt, die sich gerade jetzt (und übrigens seit Monaten schon) bei Niedrigwasser offenbart. Träge fließt der Fluß dahin, das Wasser plätschert leise und die Sinne gewöhnen sich an die Langsamkeit.

Für die etwa elf Kilometer (von Elbe-Kilometer 291,5 bis 302,7), die man mit kräftigem Paddelschlag in einer guten Stunde bewältigt, nahmen sich die Teilnehmer derTour viel Zeit. Zum einen, weil auf das langsame Schlauchboot Rücksicht genommen werden mußte, zum anderen, weil immer wieder Pausen eingelegt wurden. Schnell nochmal in das warme Wasser der Elbe zu springen war einfach zu verführerisch. Das dachte sich dann auch Mario Peine, Camp-Mitglied von der ersten Stunde an, als er statt im Schlauchboot mitzufahren einfach vorneweg durch die Elbe lief. Selbst mitten in der Fahrrinne gab es Stellen, an denen er mit dem Oberkörper aus dem Wasser ragte. Ebenso aber auch Stellen, an denen er schwimmen mußte.

Sonntag, 29. Juli 2018

Das 26. Elbe-Saale-Camp ist eröffnet

Heute Nachmittag begann das 26. Elbe-Saale-Camp mit einer Auen-Wanderung mit dem Naturschutz-Experten Ernst-Paul Dörfler. Unter dem Titel "Ausgesummt und ausgezwitschert?" standen der Rückgang der Insekten und die Auswirkung auf Natur und Mensch im Mittelpunkt.

Ernst-Paul-Dörfler (3. von rechts) nahm Camp-
Teilnehmer und Gäste mit auf einen Spaziergang
durch die Elb-Auen.

"Wir treffen uns hier bei einer extremen Wetterlage", sagte Dörfler, "die als Zeichen für den Klimawandel genommen werden kann". Und so war dann sein unterhaltsamer Vortrag ein Streifzug quer durch versteckte und offen sichtbare Zusammenhänge von Klima und Mensch, Insekten und  Landwirtschaft, bei dem alles mit allem zusammenhing. Angesichts der tropischen Temperaturen zogen die Teilnehmer der Wanderung von Schattenplatz zu Schattenplatz, um vor den Sonnenstrahlen geschützt Dörflers Vortrag zuzuhören.

"Daß diese Zusammenhänge überhaupt wieder offen diskutiert werden, haben wir den Bienen zu verdanken", so Dörfler, "die von allen von der Kindheit an als Bestäuberinsekten bekannt sind". Aber der Rückgang der Insekten ist viel breiter, erklärte Dörfler weiter und verwies auf mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema, die nicht mehr wegzudiskutieren sind. Inzwischen sind zumindest eineig Zeichen des Rückganges der Insekten selbst für Laien zu erkennen. So die weniger gewordenen Insekten auf den Windschutzscheiben der Autos oder das fehlende Summen in der Luft. "Wir müssen die Natur neu verstehen lernen", sagte Dörfler, "und auch wieder lernen, auf die Insekten zu hören".

Samstag, 28. Juli 2018

Niedrigwasser der Elbe

Die Elbe hat bereits seit Monaten Niedrigwasser – extremes Niedrigwasser. Den bisherigen Tiefstpunkt des Elbepegels in Barby gab es heute Mittag mit 26 Zentimeter. Damit ist der bisherige Extremwert aus dem Jahr 2015 (29 Zentimeter) unterboten. Die ins Wasser führenden Schienen der ehemaligen Barbyer Schiffswerft liegen so weit frei wie schon lange nicht und ein vom Wasser freigelegter Baustamm ist wie ein Kunstwerk ans Ufer der Elbe gestellt.

Schiffe fahren schon lange nicht mehr. Stattdessen sind Sportler und Touristen auf der Elbe zu sehen, die mit ihren Kanus den Fluß befahren und auf den breiten Sandbänken Rast machen. Und immer wieder auch Leute, die den Fluß zum Baden nutzen. Genau solch einen natürlichen Umgang der Menschen mit dem Fluß beschreibt das Motto des diesährigen Elbe-Saale-Camps: "Schöner Leben mit der Elbe". Erobert Euch Euren Fluß zurück!

Das Niedrigwasser ist so stark, dass sogar die Elbe-Fähren in Barby und in Breitenhagen ihren Betrieb einstellen mußten.Das müssen auch Camp-Besucher beachten, die über die Fähre anreisen wollen. Mit dem Fahrrad kann man die Eisenbahnbrücke nutzen. Mit dem Pkw bedeutet der Ausfall der Fähre einen Umweg über Schönebeck.

Fähre fährt nicht


Camp-Aufbau

Das Aufbau-Team hat fleißig gearbeitet, so daß morgen alles zur Camp-Eröffnung bereit ist. Zelte aufstellen, Küchenzelt einräumen, Veranstaltungszelt aufbauen und bestuhlen...
Morgen 14 Uhr beginnt das 26. Elbe-Saale-Camp!