Dienstag, 20. August 2019

Bitte jetzt nicht schreddern ...

Die Volksstimme erinnerte heute an eine Anekdote beim Besuch der Umweltministerin im Elbe-Saale-Camp.
Gerade als die Ministerin angefangen hatte, mit den Teilnehmern von Elbe-Saale-Camp und BUND-Jugend zu kochen, dabei über Politik zu diskutieren und auch einem Deutschlandfunk-Redakteur ins Mikrofon zu sprechen, fuhr ein Lkw der Straßenmeisterei vor, hintendran ein großer Schredder, dann noch ein Transporter, der Warnschilder aufstellte. Uns war schon klar, was das bedeutete: Neben der großen Esche am Eingang zum Camp-Gelände lag ein großer Haufen trockener Äste, die irgendwann aus Sicherheitsgründen abgeschnitten worden waren. Die sollten jetzt geschreddert werden. "Oh nein", dachten wir, "jetzt so ein Krach, und das dauert doch eine Stunde". Nein, das geht gar nicht. Zwei Frauen des Elbe-Saale-Camps fragten also die Arbeiter, ob sie denn nicht später nochmal kommen könnten. Mit Erfolg, der Tross packte seine Sachen wieder ein und fuhr weiter. Das Gespräch mit der Ministerin war gerettet. (Nochmal herzlichen Dank an die Mitarbeiter der Straßenmeisterei für das Verständnis!).

Foto: Franziska Richter, Volksstimme Salzlandkreis

Und nun die angekündigte Anekdote: In einer Sommerserie tauschen die Redakteure der Volksstimme ihren Beruf für einen Tag mit anderen, werden zu Bierbrauern, Schwimmmeistern, Kindergärtnern, Tätowierern, Betonbauern oder Polizisten – und Franziska Richter wurde am 1. August für einen Tag zur Straßenwärterin. Mit dem ganzen Tross an Straßenbaufahrzeugen fuhr auch sie beim Elbe-Saale-Camp vor, um mit viel Getöse die herumliegenden Äste zu beseitigen und für Ordnung zu sorgen.

Bei ihr liest sich die Geschichte heute  – diesmal aus Sicht der Straßenmeisterei – so:

Montag, 5. August 2019

Fortsetzung Elbe-Bilderrahmen

Es gab beim Abschlussfest noch viele schöne Fotos mit dem Elbe-Bilderrahmen. Inzwischen stehen auch diese Fotos im Netz - auf einer Seite zusammen mit den Bilderrahmen-Fotos des Eröffnungsfestes:
http://elbe-saale.blogspot.com/2019/07/elbe-bilderrahmen.html



Samstag, 3. August 2019

Familienfest

Das Elbe-Saale-Camp klang mit einem bunten Fest am Fluss bei Musik und Tanz langsam aus, ging aber dann noch bis tief in die Nacht hinein, als alle am Lagerfeuer – wo in der Nacht sogar noch ein Überraschungsgast auftauchte – zusammen saßen und sangen.


Kaffee und Kuchen gab es reichlich, denn nicht nur die Organisatoren des Elbe-Saale-Camps hatten gebacken, auch die Gäste des Täuflings brachten Kuchen mit. Die Kinder hatten mächtigen Spaß an den Riesen-Seifenblasen, die Uwe zauberte – er durfte damit gar nicht aufhören.

Martin Müller, Akkordeonist aus Magdeburg, spielte französisch inspirierte Klänge auf seinem großen Knopfakkordeon. Seine Musik war eine schöne Begleitung zu diesem bunten Fest. Viele saßen unter dem bunten Dach des Versammlungszeltes und lauschten den Klängen der Musette, auch den „ins französische übersetzten“ Rock- und Pop-Klassikern. Einige unterhielten sich und die Kinder spielten. Dass es dadurch kein Konzert im eigentlichen Sinn war, schien Martin Müller nicht zu stören, auch er genoss die Sommerstimmung am Elbufer und trug mit seiner Musik dazu bei.

Am Abend gab es Essen vom Grill – Biowürste vom Gut Glüsig und leckeres vegan gefülltes Gemüse – und hausgebackenes Elbenauer Landbrot mit Kräuterquark. Harald und Winnie hatten am Grill alle Hände voll zu tun.

Auf der Wiese wurde getanzt, nach  Ende des Konzertes zu Musik aus der Tonkonserve und unter Anleitung von Elke, die die richtigen Tanzschritte erklärte.

Kabarett

Lars Johansen, Kabarettist aus Magdeburg, war wie schon so oft im Elbe-Saale-Camp. Mit Witz und scharfer Zunge zog er beim Abschlussfest über Bundes- und Landespolitik her. Gut informiert über die Flüsse, waren auch die vergeblichen Versuche, Wasser herbeizubauen, Thema seines Auftritts.


Seinen Auftritt beginnt Lars Johansen mit der so oft gestellten Frage aus dem Magdeburger Stadtlied, "Ist denn die Elbe immer noch die selbe?". "Nö!" lautet seine Antwort, kurz und knapp und er spricht über fehlendes Wasser. Von da an zieht er über all das her, was die Menschen in seiner Heimatstadt, aber auch darüber hinaus ärgert. Die Elbequerung mit einer Brücke ist immer noch nicht in Sicht, weil schon die Ausschreibung nicht geklappt hat. Aber Bäume kann man schon mal fällen. (Nun ja, schließlich hieß es schon mal auf Aufklebern im Design der Magdeburger Stadtmarketingkampagne "Otto hasst Bäume" – Die Stadt fand's damals nicht lustig und zog vor Gericht, nicht gegen das eigene Bäume fällen, sondern gegen den Aufkleber). Oder aus historischen Abwasserkanälen Fäkalien in die Elbe leiten, hinten rein, vorne raus. Nicht nur der Umweltsschutz, auch die Politik stand im Mittelpunkt. Zum Beispiel die Kulturpolitik der AfD, deren kulturpolitischer Sprecher mehr deutsche Stücke an den sachsen-anhaltischen Bühnen wünschte und gleich erklärte "Shakespeare ist doch auch ein Deutscher, wenn man ihn übersetzt". Oder die Bundeswehr, die er als größten Friedensstifter ansieht, denn "die haben nur mit sich selbst zu tun", und "außerdem schwimmt oder fliegt ja kaum noch was". 

Elbe-Andacht und Taufe

In diesem Jahr stand eine Taufe im Mittelpunkt der Elbe-Andacht. So etwas hatte es schon lange nicht gegeben. Der einjährige Knut Erikson aus Magdeburg war der Täufling. Seine Mutter war schon als Kind im Elbe-Saale-Camp, seine Großeltern gehören auch heute noch zu den Organisatoren und auch die Urgroßeltern sind regelmäßige Besucher von Veranstaltungen des Elbe-Saale-Camps.


Pfarrer Jürgen Kohtz aus Calbe an der Saale spricht in seiner Andacht über die Verbundenheit mit der Natur, mit den Flüssen Elbe und Saale. Er bezieht sich dabei auf Psalm 31, aus dem auch der Taufspruch "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" stammt. Herr, gib mir Zukunft, heißt es darin, sei mir ein rettender Fluss, eine schützende Burg – eine Bitte um Zuflucht, um Schutz vor Feinden. "Was verbindet uns eigentlich?" fragt er in die Runde und bittet um eine Minute des Innehaltens und Nachdenkens darüber, mit wem oder womit sich jeder besonders verbunden fühlt, mit welchen lieben Menschen, mit der Natur. "Denn wer trägt uns, wer trägt mich?", ist für ihn eine der Grundfragen, die er auch an die Teilnehmer der Elbe-Andacht weitergibt. Und so ist es auch nur folgerichtig, wenn er dazu aufruft, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen. Pfarrer Kohtz spricht über die Erde, die uns von Gott als Geschenk gegeben ist, und über die damit verbundene Verpflichtung, sie zu erhalten.

Freitag, 2. August 2019

Kochen und Essen

Normalerweise wird ja im Küchenzelt gekocht. Diesmal aber hatte die BUND-Jugend eine Feuerstelle angelegt, um im Sinne der Camping-Romantik im großen Kessel über offenem Feuer zu kochen.


Lysann kochte eine bunte Gemüsesuppe auf Basis einer veganen Gemüsebrühe und mit vielen frischen Zitaten, wie Zucchini und Tomaten. Aufkochen, ziehen lassen, fertig. Auf dem offenen Feuer dauert es nur etwas länger.

Kinderspiele: Herr Schiffer, wie tief ist das Wasser?

Der Freitagvormittag gehörte den Kindern und einigen improvisierten Spielen auf den Elbwiesen. Etwa "Herr Fischer, Herr Fischer, wie tief ist das Wasser?".

Passend zum Thema des Elbe-Saale-Camps, der Situation der Flüsse, hätte der Dialog vielleicht besser lauten müssen: "Herr Schiffer, Herr Schiffer, wie tief ist die Elbe?" – "Einen halben Meter" – "Wie sollen wir rüberkommen?" – "Waten".
 

(Nein, ins Wasser der Elbe durften die Kleinen natürlich nicht. Und das mit dem Durchwaten stimmt nur für die offizielle Fahrrinnentiefe der Elbe, die den Mindestwert über die gesamte Fahrrinnenbreite angibt. Zum Durchwaten reicht es nicht, auch wenn man an manchen Stellen mitten in der Elbe stehen kann – der sandige Untergrund der Elbe ist nicht eben, hat wie Sanddünen Höhen und Tiefen, ist an einer Stelle nur einen halben Meter und an einer anderen anderthalb Meter tief.)

Donnerstag, 1. August 2019

Politik geht durch den Magen

Heute besuchte Umweltministerin Claudia Dalbert das Elbe-Saale-Camp, um gemeinsam mit den Camp-Teilnehmern zu kochen und dabei über Umweltpolitik, Schutz der Auen, des Wassers und der Flüsse, Artensterben und Verpackungsmüll zu diskutieren.



Die Ministerin wird von einem kleinen Camp-Chor mit dem Lied "Der Fluss möchte fließen" begrüßt. "Dieses Lied begleitet uns im Camp schon von Anfang an", sagte Jutta Röseler der Ministerin. Einige in der Runde begrüßen die Ministerin mit einer herzlichen Umarmung, man kennt sich schon aus Umwelt-Gremien oder von den Grünen. So ist das Treffen eine zwanglose Sommerrunde, auch wenn in der späteren Diskussion die politischen Forderungen der Flussschützer vehement vorgetragen werden.

Mittwoch, 31. Juli 2019

Nestwärme. Was wir von Vögeln lernen können

Ernst Paul Dörfler stellte sein Buch "Nestwärme – Was wir von Vögeln lernen können" im Kunsthof Augustusgabe vor.


Die Festscheune des Kunsthofes war gut gefüllt und schemenhaft sah man auf den Dachfenstern Vögel sitzen, die von oben her zuhörten. Neben den Teilnehmern des Elbe-Saale-Camps kamen Barbyer und auch Gäste von weiter her. Paul Dörfler freute sich "ich habe schon mit vielen Gästen gerechnet, aber mit so vielen dann doch nicht". Grund ist vielleicht, dass sein Buch in die Zeit passt, Gefühle der Menschen aufgreift, die danach fragen, ob das Leben, das sie führen, das richtige ist. Oder ob man von der Natur (in dem Fall: von den Vögeln) noch etwas lernen kann. Auch wenn, wie Paul Dörfler berichtete, etwa 20 Verlage das Buch ablehnten, ehe eine Lektorin des Hanser-Verlages das richtige Gespür hatte.

Die Buchvorstellung war keine Lesung im üblichen Sinn, bei der der Autor vorn am Tisch sitzt, mit weißer Tischdecke, Leselampe und Wasserglas. Stattdessen gibt es einen durchaus unterhaltsamen naturkundlichen Vortrag. Paul Dörfler steht vor einer Leinwand, auf der Zeichnungen aus seinem Buch und Bilder von Vögeln zu sehen sind, spricht über die Natur, sein Leben, die Zusammenhänge von Mensch und Natur und über Verhaltensweisen von Mensch und Tier. "Könnt Ihr alles im Buch nachlesen", sagt er, hier geht es ihm um das Interesse der Zuhörer. Und das hat er von Anfang an. Das fängt schon beim Titel seines Buches an, den er anschaulich erklärt: Nestwärme sind zunächst die 38 Grad im gut gepolsterten Nest. Aber eben auch ein Gefühl "aufgefangen zu sein", das auch wir Menschen instinktiv haben, angefangen vom Säugling, der an der Brust der Mutter ruht und auf ihre Wärme angewiesen ist bis hin zu partnerschaftlichen Beziehungen.

Endlich Regen!

Die Landwirte werden aufgeatmet haben, als endlich Regen fiel. In Barby war es allerdings etwas zu viel: innerhalb von einer halben Stunde kamen etwa 40 Millimeter herunter. In der Stadt schaffte die Kanalisation nicht, das Wasser ablaufen zu lassen – die Straßen standen zum Teil bis zu den Bordsteinen unter Wasser. Die Gäste, die am Nachmittag zum Vortrag ins Camp kamen, blieben erst einmal im Auto sitzen. Auch zum Schutz vor dem Gewitter, das zusammen mit dem Regen über Barby und das Campgelände zog. Die Camp-Teilnehmer hatten derweil im nahegelegenen Kanu-Heim Schutz vor dem Unwetter gesucht.


Auch die zuvor ausgetrocknete Camp-Wiese direkt am Elbufer konnte das Wasser nicht aufnehmen. Schäden entstanden aber nicht, wenn man von einem Zelt absieht, das auf der Wiese an einer ungeeigneten Stelle aufgebaut war und voll Wasser lief. Die Sachen wurden dann im großen Veranstaltungszelt zum Trocknen aufgehängt. Am Abend konnte auf der Wiese schon wieder die große Tafel zum Essen aufgebaut werden.

Montag, 29. Juli 2019

Workshop zum Erdüberlastungstag

Die BUNDjugend Sachsen-Anhalt organisierte einen Workshop zum heutigen Erdüberlastungstag.


Genau heute haben wir Menschen weltweit die gesamten nachhaltig nutzbaren natürlichen Ressourcen unseres Planeten aufgebraucht, die uns für ein ganzes Jahr maximal zur Verfügung stehen – ab jetzt nutzen wir also Reserven, die unsere Erde nicht hat.

Laut dem Global Footprint Network leben wir so, als hätten wir 1,7 Erden. Damit leben wir auf Kosten kommender Generationen. Dieser Durchschnitt gilt aber für die gesamte Welt. Deutschland hatte seine eigene diesjährige Erdüberlastung bereits am 3. Mai erreicht. Würden alle Menschen so leben wie wir, bräuchten wir sogar 3 Erden.

Wie aber sieht das bei jedem persönlich aus? Dazu hatte die BUNDjugend Fragebögen mitgebracht, in denen zu Themen von Alltagsleben über Essen und Kleidung bis hin zu Flugreisen das eigene Verbrauchsverhalten analysiert werden konnte. Für das eigene Verhalten gab es Punkte, je weniger nachhaltig, umso mehr Punkte erhielt man. Am Ende entschied die Summe der Punkte über die Zahl der Erden, die man am Ende des Jahres verbraucht hatte.

Kunstaktion

Marita Bauer hatte Farben, Pinsel, Papier, Stoffe und noch viel mehr mit ins Elbe-Saale-Camp gebracht. In einer mehrtägigen Kunstaktion entstanden damit kleine Objekte, in denen die Camp-Teilnehmer ihren Gedanken rund um die Elbe Ausdruck geben konnten.


Dabei entstanden bemalte Hölzer, Stoffe, aber auch das Gerippe eines Elbe-Urzeitfisches.

Kanutour auf der flachen Elbe

Auf dem Niedrigwasser der Elbe ging es im Kanu von Barby nach Glinde.


Für die Teilnehmer der Kanutour boten sich herrliche Einblicke in die Naturlandschaft der Elbe, aus der unmittlbarsten Sicht: direkt vom Wasser aus. Eindrücke vom Sedimenttransports und der Sedimentablagerung der Elbe gab es beim Zwischenstop an einer Sandbank an der Barbyer Eisenbahnbrücke, mitten im Fluss. Aus der Vogelwelt präsentierte sich deren größter Vertreter, der Seeadler, der den Booten ein Stück weit voranflog (zum Fotografieren aber ein Stück zu weit entfernt). An der Mündung des kleinen Flüsschens Nuthe war zu sehen, wie ein fließendes Gewässers mäandert. Und auf einer flachen, inzwischen trockenliegenden Sandbank nahe eines früheren Deichbruchs gab es Scherben und Dachziegelstücke zu finden, die damals, im Jahr 1845 vom durchströmenden Wasser mitgerissen wurden.

Nach der Ankunft in Glinde gab es Pellkartoffeln und Ziegenquark vom Ziegenhof der Familie Kutschbach, dessen Ziegen in den Elbauen geweidet werden – und dadurch auch unmittelbar von der gegenwärtigen langen Trockenheit und Hitze betroffen sind. Davon völlig unbeeinträchtigt war der Geschmack des leckeren frischen Ziegen-Kräuterquarks.

Sonntag, 28. Juli 2019

Elbe-Bilderrahmen

Auf dem Camp-Gelände stand ein Bilderrahmen bereit, auf dem sich Besucher zusammen mit der Elbe, der Auenlandschaft oder dem Elbe-Saale-Camp ins Bild setzen konnten. Bei der Eröffnung und auch beim Abschlussfest gab es viele Camp-Besucher, die sich fotografieren ließen. Viele hatten auch einen kurzen Kommentar, was sie beim an die Elbe denken bewegt, was ihnen an der Natur gefällt, oder welche Gedanken ihnen spontan einfallen.

Unten sind die die Bilderrahmen-Fotos aus der gesamten Camp-Zeit zwischen Eröffnung und Abschied zusammengestellt. Falls sich beim Schreiben der Namen oder der Kommentare ein Fehler eingeschlichen hat oder Ihr etwas ergänzen wollt, dann sendet bitte kurz eine Mail an info@elbe-saale-camp.de.

Lutz, Frieda und Jutta: "An der Elbe
fühlen wir uns zu Hause."
Steffi und Thoralf: "Endlich ist alles fertig vorbereitet.
Wir freuen uns auf das Elbe-Saale-Camp,
auf alte und neue Freund*innen."
(Foto: Thomas Linßner)

Fröhliche Camp-Eröffnung mit Konzert von "Hin und Her"

Ein buntes Fest am Fluss lud zum Elbe-Saale-Camp ein, nach der politischen Aktion zum Erdüberlastungstag und Paul Dörflers Umwelt-Information beim Elbauen-Spaziergang.

In einer kurzen Rede zur Eröffnung erinnerte Jutta an die Anfänge des nun schon 27. Elbe-Saale-Camps. "Es sind sogar noch einige 'Urgesteine' des ersten Elbe-Saale-Camps dabei", konnte sie sich freuen. Neu in der Runde waren die jungen Umweltschützer*innen der BUNDjugend Sachsen-Anhalt, die hier auf den Barbyer Elbwiesen ihr NaSo!-Camp, das nachhaltige Sommercamp durchführen.  "Das NaSo!-Camp hatten wir erstmals am Barleber See veranstaltet", sagte Joline Bark. "Wir wollen uns dabei um wichtige Themen kümmern, die unsere Zukunft, unser Leben betreffen. Deshalb haben wir viele Veranstaltungen zu diesen Themen im Programm".

Live-Musik mit "Hin und Her" aus Barby

Zunächst gab es Kaffee und Kuchen (auch vegan) zur Stärkung, später gegrilltes: vegan gefülltes Gemüse ebenso wie Bio-Grillwürste vom Gut Glüsig.

Am späten Nachmittag gab es "Musik am Fluss", Live-Musik der Barbyer Band "Hin und Her". "Wir möchten Euch auf eine Reise durch unsere Musik mitnehmen", sagte Rüdiger Krenzlin. Zu diesen Liedern gehörten Adaptionen ostdeutscher Bands und Liedermacher webenso wie  ein "Eisenbahnblues" gleich am Anfang: "Zum Sonderzug nach Barby zum Elbe-Saale-Camp, bitte einsteigen und die Türen schließen!", sagte er und holte seine Mundharmonika heraus. Blues von Dieselmann, melancholisch-kraftvolle Lieder von Gerhard Gundermann und Silly waren ebenso zu hören wie eigene Lieder, zum Beispiel "Überwacht". Die Zuhörer saßen unter dem Zelt oder einfach auf der Wiese, irgendwo im Schatten. So in den Elbauen sitzend, die Augen über den Fluß schweifen lassen, dabei schöne Musik zu hören, war es eine wunderschöne und fröhliche Sommerstimmung.

Elbauen-Spaziergang mit Paul Dörfler

Gemeinsam mit Paul Dörfler ging es durch die Elbauen, deren Farbe in diesem Jahr eher von gelb und braun denn von grün bestimmt war.


Vor Beginn seines Spazierganges durch die Elbauen erinnerte Paul Dörfler an die laufende Nummer des Elbe-Saale-Camps, die 27. "Früher, in meiner Schulzeit, rief der Lehrer 'Ich erkläre es nun schon zum siebenundzwanzigsten Mal...', wenn die Klasse irgendwas nicht begreifen wollte". Ernst-Paul Dörfler, der von Anfang mit dabei ist, kann oder muss also diesmal im wahrsten Sinn des Worte zum 27. Mal erklären, was die Probleme der Elbe sind, warum ihr Zustand immer noch nicht gut ist, welche Probleme wir der Natur bereiten. Nur mit dem Unterschied, dass es seine Klasse, die Teilnehmer und Besucher des Elbe-Saale-Camps schon verstanden haben und sich sein Appell eher an die Politiker in Land und Bund richtet, die in der Elbe immer noch die Wasserstraße sehen, die man nach Lust und Laune ausbauen und gestalten kann. "Es sind mit den Jahren aber auch Probleme hinzugekommen", sagt er, "so sind zum Beispiel das Artensterben und die Überhitzung Probleme unserer Zeit".

Angesichts der Hitze war der Spaziergang zwar von der Strecke her nur kurz – führte aber dennoch über viele für die Auenlandschaft bedeutsame Stationen. So zum Beispiel zu Senken im Gelände, die normalerweise Feuchtgebiete sind, nun aber gelbbraun vertrocknete Wiesen sind. "Die Auenlandschaft ist eigentlich ein Wassergebiet", sagte Dörfler beim Blick über die Elbwiesen, "diese Senken hier sind eigentlich immer voll Wasser". "Ich kenn die sonst auch nur mit Wasser", bestätigt eine Besucherin aus Barby.

Erdüberlastungstag

Flashmob-Aktion der BUND-Jugend Sachsen-Anhalt in Barby

Die BUND-Jugend Sachsen-Anhalt erinnerte mit einer Flashmob-Aktion auf dem Barbyer Marktplatz an den Erdüberlastungstag. Der globale Erdüberlastungstag fällt dieses Jahr auf den morgigen 29. Juli. An diesem Tag (und damit nochmals ein paar Tage früher als in den Vorjahren) haben wir Menschen weltweit die gesamten nachhaltig nutzbaren natürlichen Ressourcen unseres Planeten aufgebraucht, die uns für ein ganzes Jahr maximal zur Verfügung stehen – ab jetzt nutzen wir also Reserven, die unsere Erde nicht hat.

Laut dem Global Footprint Network leben wir so, als hätten wir 1,7 Erden. Damit leben wir auf Kosten kommender Generationen. Deutschland hatte seine eigene diesjährige Erdüberlastung bereits am 3. Mai erreicht. Würden alle Menschen so leben wie wir, bräuchten wir sogar 3 Erden.

Flashmob auf dem Barbyer Marktplatz
Foto: Thomas Linßner

Anlässlich dieses Tages wiesen die Umweltaktiven des Nachhaltigen Sommercamps „NaSo!“ der BUNDjugend Sachsen-Anhalt und des Elbe-Saale-Camps mit einer gemeinsamen Kunstaktion auf die problematische Ressourcennutzung hin. Die junge Generation will nicht länger zuschauen, wie sie ihrer Lebensgrundlagen beraubt werden und fordert Entscheidungen von der Politik, die die systematische Zerstörung unseres Planeten beenden.

Samstag, 27. Juli 2019

Camp-Aufbau

Der Aufbau des Elbe-Saale-Camps begann morgens um neun Uhr bei Jutta mit dem Aufladen all dessen, was gebraucht wird und aus den Vorjahren vorhanden in einer Scheune lagert. Tische, Regale, Herd, Kühlschränke, Küchenutensilien, Bastelmaterialien und jede Menge Kleinkram. Dazu ist noch ein Viertel des Hängers voll Holz für das Lagerfeuer.

Ein Hänger voll Arbeit

Montag, 17. Juni 2019

Flyer für das Elbe-Saale-Camp sind gedruckt

Die Flyer für das Elbe-Saale-Camp und das Nachhaltige Sommercamp auf dem Elbe-Saale-Camp sind eben aus der Druckerei gekommen (nachhaltig auf Recyclingpapier gedruckt!) ... und sehen sehr gut aus! Ab morgen werden sie verteilt. Online gibt es den Flyer unter http://www.elbe-saale-camp.de/html/2019_programm.html (auf der Webseite und als pdf zum Download). 


Samstag, 26. Januar 2019

LHW-Buch über die Elbe

Eher zufällig fiel mir wieder der Link zu einer Broschüre in die Hände, die Manfred Simon, Diplomingenieur für Wasserbau und Mitarbeiter des Landesbetriebes für Hochwasserschutz (LHW) bereits im Jahr 2012 über die Elbe geschrieben hat: "Die Elbe im Raum Magdeburg". Das Büchlein ist eine interessante Übersicht über Geschichte, Wasserwirtschaft, Ökologie, Hoch- und Niedrigwasser.


Manfred Simon, zwischen 1991 und 2003 in der in Magdeburg ansässigen Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) internationale Arbeitsgruppen betreute, die sich mit Hydrologie, Hochwasserschutz, Abwassersanierung und Ökologie befassten, erläutert auf 40 Seiten die wasserwirtschaftliche Belange des Flusses ebenso wie die ökologischen, zeigt Wirkungen von Hochwasser ebenso auf wie die von Niedrigwasser und geht auch auf Naturschutzgebiete an der Elbe ein. Ein guter Überblick zum schnellen Einlesen in für die Elbe relevante Themen.

Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden.

Samstag, 12. Januar 2019

Vorbereitungen auf das ELSA 2019

Am Sonnabend trafen sich die Organisatoren des Elbe-Saale-Camps in Magdeburg zum zweiten Mal zur Vorbereitung des 27. Elbe-Saale-Camps. Diesmal in einer größeren Runde, denn das Elbe-Saale-Camp wird in diesem Jahr gemeinsam mit dem NaSo!-Camp (Nachhaltiges Sommercamp) der BUND-Jugend Sachsen-Anhalt durchgeführt. Deshalb waren diesmal auch Vertreter der BUND-Jugend anwesend. Iris Brunar vom BUND Sachsen-Anhalt moderierte die Diskussionsrunden.


Die etwa 15 Aktivisten diskutierten über drei Stunden hinweg über Vorstellungen und Ziele ihrer Veranstaltungen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede wurden herausgearbeitet, schließlich gab es eine Zusammenstellung möglicher Haupt-Ziele, denen Schwerpunkte von Veranstaltungen zugeordnet wurden. Es zeigte sich, dass es an Ideen für mögliche Veranstaltungen nicht mangelt. Dabei sind die diskutierten Themen durchaus vielfältig, sie reichen vom hundertjährigen Bauhaus-Jubiläum 2019 über Energieeffizienz, dem Schutz der Natur, der Elbe und der Elbauen bis hin zum umstrittenen Natura 2000.

Für die nächsten Wochen und Monate haben sich die Organisatoren vorgenommen, die Veranstaltungen konkret zu planen, Referenten für Vorträge zu gewinnen, Betreuer für Workshops zu finden und vor allem, aus den vielen Ideen ein buntes und an Erlebnissen reiches Programm so zusammenzustellen, dass die sieben Camp-Tage zwischen dem 27. Juli und dem 4. August 2019 gut gefüllt sind.



Donnerstag, 10. Januar 2019

Vortrag des LHW zur Renaturierung der Elbe

In einem Vortrag im Museum des Salzlandkreises informierte Karl-Heinz Jährling, Sachgruppenleiter Morphologie am Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW), über die Arbeiten des LHW zur ökologischen Aufwertung und Renaturierung der Landschaft an der Elbe und über die Möglichkeiten, dies auch in Einklang mit dem Hochwasserschutz – und auch mit der Schifffahrt – zu tun. In seinem Fazit fasste Jährling, der mit seinem Arbeitsgebiet für die ökologische Seite des Landesbetriebes steht, etwas zusammen, was auch durch die Aktivisten des Elbe-Saale-Camps vertreten wird: Die Elbe braucht mehr Raum und mehr Lateralvernetzung (d.h. Vernetzung zur Seite, zwischen Haupt- und Nebenstrom, Altarmen und Aue).


Am Beginn seines Vortrag war eine Karte zu sehen, die das Elbegebiet im Raum Magdeburg Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte: zwar schon mit ersten Buhnen, aber immer noch mit zwei Flussarmen (die Dornburger Alte Elbe war damals noch nicht durch das Pretziener Wehr abgesperrt) und mit mehreren Altgewässern.

Karte von 1842, mit dem Verlauf der damals noch
frei fließenden Dornburger Alten Elbe

Im Gegenzug dazu stand ein Luftbild der heutigen Elbe, auf dem die Flussbaumaßnahmen den Fluss weiter einengten und die Alte Elbe zum großen Teil vom Wasserdurchfluss abgeschnitten ist. Die Folgen konnte man gerade bei der langen Trockenheit des vergangenen Jahres deutlich sehen: abgeschnitten vom Hauptstrom hat die Alte Elbe jeden Flusscharakter verloren.