Donnerstag, 1. August 2013

Die Zukunft der Elbe (2)

An den Vortrag schloss sich eine Diskussionsrunde unter dem luftigen bunten Zeltdach an. Bundestagskandidaten diskutieren über die Zukunft der Elbe. Eingeladen waren Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien. Vor dem Hintergrund der im Herbst 2013 bevorstehenden Bundestagswahl konnten die Politiker ihre Ansicht zu Fragen der Entwicklung an Saale und Elbe darstellen und untereinander und mit dem Publikum diskutieren. An der von Jutta Röseler moderierten Diskussion nahmen teil: Petra Grimm-Benne (SPD), Dr. Rosemarie Hein (Linke), Steffi Lemke (Grüne), Dr. Lydia Hüskens (FDP). Seitens der CDU fand sich niemand, der teilnehmen wollte oder konnte.

Die Diskussionsteilnehmer (v.l.n.r): Jutta Röseler
(Elbe-Saale-Camp), Petra Grimm-Benne (SPD),
Dr. Rosemarie Hein (Linke), Steffi Lemke (Grüne),
Dr. LydiaHüskens (FDP)

Die Argumente über die Zukunft der Saale und der Elbe – die man vereinfacht in der Frage Natur oder Ausbau zusammenfassen könnte –  werden im Camp schon seit langem ausgetauscht. So wäre vielleicht nicht viel neues zu erwarten gewesen, hätte es nicht gerade erst das schwere Hochwasser an Elbe und Saale gegeben. So lag natürlich in diesem Jahr ein starker Aspekt auf dem Hochwasserschutz. "Den Flüssen mehr Raum geben", so lautet seit langem eine Forderung von Umweltschützern. Steffi Lemke sagte dazu, daß es für sie eine neue (und vermutlich auch wohltuende) Erfahrung war, daß sie während des Hochwassers beim Sandsackschleppen mit Bürgern ins Gespräch kam und als Grüne darauf angesprochen wurde, daß man diese Forderung nun endlich umsetzen solle – während sie bei ähnlicher Gelegenheit, dem 2002er Hochwasser, sich noch Beschimpfungen anhören mußte, daß die Grünen nur die Biber schützen wollten, die die Deiche zuerstören würden. Rosemarie Hein wies darauf hin, daß sie nach dem 2002er Hochwasser die Erfahrung machte, daß nach spätestens vier Jahren kaum noch jemand über Maßnahmen zum Hochwasserschutz spricht, während sich gleich nach dem Hochwasser alle darüber einig waren, daß etwas getan werden müsse. Da müsse man diesmal das Zeitfenster effektiv nutzen...

Interessant war an der Diskussion, daß die Fronten nicht mehr ganz so klar verlaufen wie noch vor Jahren. Lydia Hüskens stellte dar, daß sie als Haushaltpolitikerin vor allem rechnerisch an die Sache herangeht – und damit der Saalekanal erledigt ist. "Es kann sein, daß Herr Webel das noch anders sieht, aber das wird er auch noch lernen müssen".

Während die Zukunft der Saale klar war – es wird wohl "nur" die touristische Nutzung übrig bleiben (das "nur" in Anführungszeichen, weil der Tourismus hierzulande auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist) – wird es wohl an der Elbe noch keine Änderung der Flußpolitik geben. Soviel schien nach der Diskussion absehbar.

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