Dienstag, 20. August 2019

Bitte jetzt nicht schreddern ...

Die Volksstimme erinnerte heute an eine Anekdote beim Besuch der Umweltministerin im Elbe-Saale-Camp.
Gerade als die Ministerin angefangen hatte, mit den Teilnehmern von Elbe-Saale-Camp und BUND-Jugend zu kochen, dabei über Politik zu diskutieren und auch einem Deutschlandfunk-Redakteur ins Mikrofon zu sprechen, fuhr ein Lkw der Straßenmeisterei vor, hintendran ein großer Schredder, dann noch ein Transporter, der Warnschilder aufstellte. Uns war schon klar, was das bedeutete: Neben der großen Esche am Eingang zum Camp-Gelände lag ein großer Haufen trockener Äste, die irgendwann aus Sicherheitsgründen abgeschnitten worden waren. Die sollten jetzt geschreddert werden. "Oh nein", dachten wir, "jetzt so ein Krach, und das dauert doch eine Stunde". Nein, das geht gar nicht. Zwei Frauen des Elbe-Saale-Camps fragten also die Arbeiter, ob sie denn nicht später nochmal kommen könnten. Mit Erfolg, der Tross packte seine Sachen wieder ein und fuhr weiter. Das Gespräch mit der Ministerin war gerettet. (Nochmal herzlichen Dank an die Mitarbeiter der Straßenmeisterei für das Verständnis!).

Foto: Franziska Richter, Volksstimme Salzlandkreis

Und nun die angekündigte Anekdote: In einer Sommerserie tauschen die Redakteure der Volksstimme ihren Beruf für einen Tag mit anderen, werden zu Bierbrauern, Schwimmmeistern, Kindergärtnern, Tätowierern, Betonbauern oder Polizisten – und Franziska Richter wurde am 1. August für einen Tag zur Straßenwärterin. Mit dem ganzen Tross an Straßenbaufahrzeugen fuhr auch sie beim Elbe-Saale-Camp vor, um mit viel Getöse die herumliegenden Äste zu beseitigen und für Ordnung zu sorgen.

Bei ihr liest sich die Geschichte heute  – diesmal aus Sicht der Straßenmeisterei – so:

Montag, 5. August 2019

Fortsetzung Elbe-Bilderrahmen

Es gab beim Abschlussfest noch viele schöne Fotos mit dem Elbe-Bilderrahmen. Inzwischen stehen auch diese Fotos im Netz - auf einer Seite zusammen mit den Bilderrahmen-Fotos des Eröffnungsfestes:
http://elbe-saale.blogspot.com/2019/07/elbe-bilderrahmen.html



Samstag, 3. August 2019

Familienfest

Das Elbe-Saale-Camp klang mit einem bunten Fest am Fluss bei Musik und Tanz langsam aus, ging aber dann noch bis tief in die Nacht hinein, als alle am Lagerfeuer – wo in der Nacht sogar noch ein Überraschungsgast auftauchte – zusammen saßen und sangen.


Kaffee und Kuchen gab es reichlich, denn nicht nur die Organisatoren des Elbe-Saale-Camps hatten gebacken, auch die Gäste des Täuflings brachten Kuchen mit. Die Kinder hatten mächtigen Spaß an den Riesen-Seifenblasen, die Uwe zauberte – er durfte damit gar nicht aufhören.

Martin Müller, Akkordeonist aus Magdeburg, spielte französisch inspirierte Klänge auf seinem großen Knopfakkordeon. Seine Musik war eine schöne Begleitung zu diesem bunten Fest. Viele saßen unter dem bunten Dach des Versammlungszeltes und lauschten den Klängen der Musette, auch den „ins französische übersetzten“ Rock- und Pop-Klassikern. Einige unterhielten sich und die Kinder spielten. Dass es dadurch kein Konzert im eigentlichen Sinn war, schien Martin Müller nicht zu stören, auch er genoss die Sommerstimmung am Elbufer und trug mit seiner Musik dazu bei.

Am Abend gab es Essen vom Grill – Biowürste vom Gut Glüsig und leckeres vegan gefülltes Gemüse – und hausgebackenes Elbenauer Landbrot mit Kräuterquark. Harald und Winnie hatten am Grill alle Hände voll zu tun.

Auf der Wiese wurde getanzt, nach  Ende des Konzertes zu Musik aus der Tonkonserve und unter Anleitung von Elke, die die richtigen Tanzschritte erklärte.

Kabarett

Lars Johansen, Kabarettist aus Magdeburg, war wie schon so oft im Elbe-Saale-Camp. Mit Witz und scharfer Zunge zog er beim Abschlussfest über Bundes- und Landespolitik her. Gut informiert über die Flüsse, waren auch die vergeblichen Versuche, Wasser herbeizubauen, Thema seines Auftritts.


Seinen Auftritt beginnt Lars Johansen mit der so oft gestellten Frage aus dem Magdeburger Stadtlied, "Ist denn die Elbe immer noch die selbe?". "Nö!" lautet seine Antwort, kurz und knapp und er spricht über fehlendes Wasser. Von da an zieht er über all das her, was die Menschen in seiner Heimatstadt, aber auch darüber hinaus ärgert. Die Elbequerung mit einer Brücke ist immer noch nicht in Sicht, weil schon die Ausschreibung nicht geklappt hat. Aber Bäume kann man schon mal fällen. (Nun ja, schließlich hieß es schon mal auf Aufklebern im Design der Magdeburger Stadtmarketingkampagne "Otto hasst Bäume" – Die Stadt fand's damals nicht lustig und zog vor Gericht, nicht gegen das eigene Bäume fällen, sondern gegen den Aufkleber). Oder aus historischen Abwasserkanälen Fäkalien in die Elbe leiten, hinten rein, vorne raus. Nicht nur der Umweltsschutz, auch die Politik stand im Mittelpunkt. Zum Beispiel die Kulturpolitik der AfD, deren kulturpolitischer Sprecher mehr deutsche Stücke an den sachsen-anhaltischen Bühnen wünschte und gleich erklärte "Shakespeare ist doch auch ein Deutscher, wenn man ihn übersetzt". Oder die Bundeswehr, die er als größten Friedensstifter ansieht, denn "die haben nur mit sich selbst zu tun", und "außerdem schwimmt oder fliegt ja kaum noch was". 

Elbe-Andacht und Taufe

In diesem Jahr stand eine Taufe im Mittelpunkt der Elbe-Andacht. So etwas hatte es schon lange nicht gegeben. Der einjährige Knut Erikson aus Magdeburg war der Täufling. Seine Mutter war schon als Kind im Elbe-Saale-Camp, seine Großeltern gehören auch heute noch zu den Organisatoren und auch die Urgroßeltern sind regelmäßige Besucher von Veranstaltungen des Elbe-Saale-Camps.


Pfarrer Jürgen Kohtz aus Calbe an der Saale spricht in seiner Andacht über die Verbundenheit mit der Natur, mit den Flüssen Elbe und Saale. Er bezieht sich dabei auf Psalm 31, aus dem auch der Taufspruch "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" stammt. Herr, gib mir Zukunft, heißt es darin, sei mir ein rettender Fluss, eine schützende Burg – eine Bitte um Zuflucht, um Schutz vor Feinden. "Was verbindet uns eigentlich?" fragt er in die Runde und bittet um eine Minute des Innehaltens und Nachdenkens darüber, mit wem oder womit sich jeder besonders verbunden fühlt, mit welchen lieben Menschen, mit der Natur. "Denn wer trägt uns, wer trägt mich?", ist für ihn eine der Grundfragen, die er auch an die Teilnehmer der Elbe-Andacht weitergibt. Und so ist es auch nur folgerichtig, wenn er dazu aufruft, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die Zukunft nicht dem Zufall zu überlassen. Pfarrer Kohtz spricht über die Erde, die uns von Gott als Geschenk gegeben ist, und über die damit verbundene Verpflichtung, sie zu erhalten.

Freitag, 2. August 2019

Kochen und Essen

Normalerweise wird ja im Küchenzelt gekocht. Diesmal aber hatte die BUND-Jugend eine Feuerstelle angelegt, um im Sinne der Camping-Romantik im großen Kessel über offenem Feuer zu kochen.


Lysann kochte eine bunte Gemüsesuppe auf Basis einer veganen Gemüsebrühe und mit vielen frischen Zitaten, wie Zucchini und Tomaten. Aufkochen, ziehen lassen, fertig. Auf dem offenen Feuer dauert es nur etwas länger.

Kinderspiele: Herr Schiffer, wie tief ist das Wasser?

Der Freitagvormittag gehörte den Kindern und einigen improvisierten Spielen auf den Elbwiesen. Etwa "Herr Fischer, Herr Fischer, wie tief ist das Wasser?".

Passend zum Thema des Elbe-Saale-Camps, der Situation der Flüsse, hätte der Dialog vielleicht besser lauten müssen: "Herr Schiffer, Herr Schiffer, wie tief ist die Elbe?" – "Einen halben Meter" – "Wie sollen wir rüberkommen?" – "Waten".
 

(Nein, ins Wasser der Elbe durften die Kleinen natürlich nicht. Und das mit dem Durchwaten stimmt nur für die offizielle Fahrrinnentiefe der Elbe, die den Mindestwert über die gesamte Fahrrinnenbreite angibt. Zum Durchwaten reicht es nicht, auch wenn man an manchen Stellen mitten in der Elbe stehen kann – der sandige Untergrund der Elbe ist nicht eben, hat wie Sanddünen Höhen und Tiefen, ist an einer Stelle nur einen halben Meter und an einer anderen anderthalb Meter tief.)

Donnerstag, 1. August 2019

Politik geht durch den Magen

Heute besuchte Umweltministerin Claudia Dalbert das Elbe-Saale-Camp, um gemeinsam mit den Camp-Teilnehmern zu kochen und dabei über Umweltpolitik, Schutz der Auen, des Wassers und der Flüsse, Artensterben und Verpackungsmüll zu diskutieren.



Die Ministerin wird von einem kleinen Camp-Chor mit dem Lied "Der Fluss möchte fließen" begrüßt. "Dieses Lied begleitet uns im Camp schon von Anfang an", sagte Jutta Röseler der Ministerin. Einige in der Runde begrüßen die Ministerin mit einer herzlichen Umarmung, man kennt sich schon aus Umwelt-Gremien oder von den Grünen. So ist das Treffen eine zwanglose Sommerrunde, auch wenn in der späteren Diskussion die politischen Forderungen der Flussschützer vehement vorgetragen werden.