Samstag, 30. Juli 2016

Am Lagerfeuer

Der letzte Abend des diesjährigen Elbe-Saale-Camp klang am Lagerfeuer aus, wie schon die meisten Abende zuvor. Rot- und Weißwein, gemeinsam zu Juttas Gitarrenklängen Lieder singen oder einfach nur dasitzen, unter dem blauen Nachthimmel träumen, die Erlebnisse des Camp nachwirken lassen. Einen schöneren Abschied vom Camp kann es gar nicht geben.

Wiesentanz mit Glinde 7

Die Irish-Folk-Band Glinde 7 spielte unter dem Dach des Veranstaltungszeltes zum Wiesentanz. Die Band aus Barbys Nachbarort Glinde hat bereits einigemal die Eröffnung oder den Abschluß des Camp begleitet und lockte auch diesmal wieder zahlreiche Gäste ins Elbe-Saale-Camp.
Joachim Koch (acc)
Steffen Simoneit (mando, bjo, git)
Kathrina Koch (git, voc)
Lousia Koch (git, voc)
Philipp Dießner (perc)
Joachim Koch, Steffen Simoneit, Kathrina Koch,
Louisa Koch, Philipp Drießer (v.l.n.r.)

Camp-Organisatorin Jutta Röseler, die selbst ebenfalls in Glinde zu Hause ist, wußte, daß sie sich auf "ihre" Band verlassen kann: "Den Auftritt habe ich ganz spontan erst kurz vor dem Camp abgesprochen, weil anfangs noch nicht klar war, ob die Musiker grad im Urlaub sind", sagte sie in ihrer Anmoderation und freute sich auf die irische Musik der Band.

Sängerin Kathrina Koch konnte das bestätigen: "ich habe erst von dem Auftritt erfahren, als ich von Philipp einen Artikel der Volksstimme mit dem Programm des Camp zugeschickt bekam", erzählte sie lachend, "aber dann dachte ich, ok, ja, dann machen wir das natürlich". Tatsächlich war die Band erst kurz vorher aus dem Urlaub zurückgekommen. In Irland, wo sonst. Allerdings nicht zum musizieren, sondern zum erholen. Aber ganz ohne musikalische Inspiration kommt man wohl von der grünen Insel nicht zurück. Viel davon steckte in der Musik der Band. Zu der am Ende auch auf der Wiese vor dem Zelt getanzt wurde.

Kabarett mit Lars Johansen

Am Nachmittag war der Magdeburger Kabarettist Lars Johansen im Elbe-Saale-Camp zu Gast.


In gewohnt bissiger Art teilte er seinen Rundumschlag aus. Da ging es um falsch besetzte Ämter ("die beste Voraussetzung für ein Amt ist, davon keine Ahnung zu haben"), über Luther und Wittenberg, natürlich über Flüsse im Allgemeinen und die Elbe im Besonderen ("die tieft sich immer weiter ein, inwischen gibt es schon Stützbuhnen für die Buhnen und Stützbuhnen für die Stützbuhnen"), über Magdeburg und seinen Tunnel, über Wahlfälschungen und Steuerschulden – kurz gesagt: es ging quer durch die bundesdeutsche, vor allem aber durch die sachsen-anhaltische Politik.
Wer mehr von ihm hören will – darauf wies Lars Johansen am Ende seines Programmes hin – ist herzlich zu seinem neuen Programm "LARS WARS – Voll drauf"eingeladen. Premiere ist am 20.08. im Moritzhof Magdeburg.


Abschlussfest

Im großen Zelt war bereits die Kaffeetafel gedeckt, es gab frischen Kuchen (einige wurden sogar im Camp selbst gebacken) und Kaffee.


Für die Kinder (wie man später sehen konnte, nicht nur für die) gab es sehenswertes aus der Natur und etwas zum Basteln. Alexa Sabarth hatte in Terrarien einige Laubfrösche mitgebracht. "Aus zertifizierter Zucht", wie sie extra betonte, "nicht der Natur entnommen". (Letzteres wäre sogar strafbar, wie sie informierte). Die winzig kleinen, hellgrünen Tiere begeisterten Jung und Alt, wenn man sie erstmal entdeckt hatte.


An einem Tisch daneben konnte mit Ton gebastelt und modelliert werden. Basteln mit Naturmaterialien, eine schöne Sache für einige Campbesucher, die sich intensiv der plastischen Kunst widmeten.

Elbe-Andacht

Der Nachmittag des letzten Camp-Tages begann bei herrlichem Sonnenschein mit einer Elbe-Andacht, im Veranstaltungszelt vor dem Kreuz aus Elbe-Schwemmholz und mit der Elbe und den grünen Elbauen im Hintergrund. Die Predigt hielt Ronald Höpner, Pfarrer in Quellendorf.


In seinen Text spielte das Wasser eine wichtige Rolle, die Frage "Was ist es uns Wert, dass wir frisches Wasser haben". Oder auch zu Essen, oder ein Dach über dem Kopf. Eben die alltäglichen Dinge im Leben, die wir so gern aus dem bewussten Erleben verdrängen. So wie auch die Natur, die Flüsse. Die Ronald Höpner als Adern des Lebens mit dem menschlichen Blutkreislauf verglich. In denen das Wasser fließen muss, um den Fluss lebendig zu halten. "Gestaute Flüsse sind die Krampfadern der Natur", setzte er dieses Gleichnis fort.
In Fürbitten wurde für die Bewahrung der Schöpfung gebetet, für das Widerstehen gegen die Versuchungen des Konsums.


Am Ende der Elbe-Andacht stand Paul Dörfler auf und bedankte sich ausdrücklich bei Jutta Röseler für die lange und wiederholte Organisation des Camps. Iris Brunar wies später auf die zur Zeit noch viel wichtigere Arbeit hin, die Jutta Röseler leistet, indem sie am Runden Tisch zum Gesamtkonzept intensiv mitarbeitet: "Sie schafft es dort in den Gremien immer wieder, die Fakten zu ordnen und auf den Punkt zu bringen. Manchmal etwas unorthodox und überraschend, aber immer sinnvoll und klug", sagte sie. "Damit ist sie eine wichtige Vertreterin der Flussinitiativen".

 

Freitag, 29. Juli 2016

Gesamtkonzept Elbe

Die Diskussionen um die Zukunft der Elbe ergeben an sich schon "endlose Flussgeschichten" (um beim Titel des diesjährigen Camp zu bleiben). Seit 2012 gibt es einen Runden Tisch "Gesamtkonzept Elbe", an dem Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Naturschutz und Kirchen über die Zukunft der Elbe beraten und versuchen, einen Konsens zu finden. In einer öffentlichen Diskussion gab es am Freitag Nachmittag Informationen zum Runden Tisch und den öffentlich verfügbaren Inhalten der aktuellen Beratungen. Ziel des Runden Tisches ist, bis November das Gesamtkonzept für die Elbe vorzulegen. Jutta Röseler freute sich, dass jetzt allmählich ein Umdenken stattfindet und nicht alein die Wirtschaft das Sagen hat. "Es scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, daß man mit mehr Schotter und Beton nicht mehr Wasser bekommt", sagte sie.

Aus der Landespolitik war Wolfgang Aldag, für die Grünen Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt, ins Camp gekommen, um sich über den Stand der Diskussion zu informieren.


Meine Elbe – Meine Liebe

Heute stand ein Besuch im Kreismuseum des Salzlandkreises in Schönebeck auf dem Programm. Der Titel der Sonderausstellung "Meine Elbe – Meine Liebe" passte hervorragend zum Elbe-Saale-Camp, kann doch die Bedeutung der Flüsse für das Leben der Menschen kaum besser beschrieben werden.

Die meisten Teilnehmer fuhren vom Barbyer Camp aus mit dem Fahrrad nach Schönebeck – das war dann die vierte Radtour des diesjährigen Elbe-Saale-Camp.


Frank Löbig, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums, Museumspädagoge, Kurator der Ausstellungen und fachkundiger Erklärer in einer Person, führte die Campteilnehmer durch das Museum und durch die Sonderausstellung.

Donnerstag, 28. Juli 2016

Mit dem Rad zu den Eisbergen und nach Lödderitz

Die Fahrradtour am Sonnabend führte die Camp-Teilnehmer zunächst nach Klein Rosenburg. Dort traf die Radwandergruppe auf Eva Malecki, Öko-Landwirtin aus Klein Rosenburg und ortskundige Begleitung für das nächste Stück der Tour. Diese führte in das ehemalige Mündungsgebiet der Saale in die Elbe. Im Winkel zwischen den heutigen Flüssen gibt es noch einige Altarme von Elbe und Saale. Nur wenige, fast zugewachsene Wege führen in das Gebiet. Ohne ortskundige Führerin würde man an einige Schönheiten und interessanten Stellen einfach vorübergehen.

Eva Malecki (rechts) erklärt anhand von
Luftbildern die ehemaligen Flußverläufe

Mittwoch, 27. Juli 2016

Vor 2000 Jahren: Römer an Elbe und Saale

Die großen Ströme Europas waren schon in frühen Zeiten Transportweg und Grenze zugleich. Ein Mittel des wirtschaftlichen – und sprachlichen – Austauschs. Das bestätigte auch Prof. Dr. Klaus Bochmann in seinem Vortrag »Die Römer vor 2000 Jahren an der Elbe«. Der Romanist und Sprachhistoriker beschäftigt sich schon lange mit den Spuren, die die Bewegungen der Völker in den vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden hinterlassen hatten. Spuren auch sprachlicher Art, die sich bis in unseren heutigen Sprachgebrauch auswirken und die er in einem interessanten Vortrag in ihrem geschichtlichen Zusammenhang darstellte.

Prof. Klaus Bochmann (stehend)

Kanutour auf der Elbe

Am Mittwoch ging es mit dem Kanu auf die Elbe. In Aken stand dafür Eva Melecki mit ihren Kanus bereit. Von Aken (Elbe-km 275) bis Barby (Elbe-km 292) waren 17 Kilometer flussabwärts zurückzulegen. Eine Strecke, für die die Strömung der Elbe etwa drei Stunden braucht. Da aber alle kräftig in die Paddel griffen, reichte etwa die Hälfte. So blieb genug Zeit für eine ausgedehnte Pause in einem sandigen Buhnenfeld bei Steckby und ein Bad in der sommerlich warmen Elbe.

Start der Kanus ...
... und Aufbau des Faltbootes

Montag, 25. Juli 2016

Demo für einen Radweg zwischen Barby und Pömmelte

Gemeinsam mit den Teilnehmern des Elbe-Saale-Camp demonstrierten etwa 100 Radfahrer für einen Radweg zwischen Barby und Pömmelte.


Radtour zum slawischen Dorf und Steinzeitdorf – und zu Yvonne und Ronny in Pömmelte

Am Montag stand eine lange Radtour auf dem Programm. Ein Teil der Teilnehmer startete am Elbe-Saale-Camp, weitere kamen auf der anderen Elbseite dazu. 



Der Weg führte über die Eisenbahnbrücke Barby und durch Dornburg zum Pretziener Wehr. Dort wurde kurz Halt gemacht, um über die Geschichte und Wirkung des Bauwerkes zu informieren. Anschließend ging auf dem Damm der Alten Elbe und des Umflutkanals weiter nach Pechau.

Sonntag, 24. Juli 2016

Eröffnung des 24. Elbe-Saale-Camp

Vor der offiziellen Camp-Eröffnung gab es (wie in den Jahren zuvor) einen Elbauenspaziergang. Diesmal zum Thema Libellen. Dazu hatte Paul Dörfler die Libellenforscherin Mandy Sylvester ins Elbe-Saale-Camp eingeladen. Im Hauptberuf Biologisch-Technische Assistentin im Bereich Wasserwirtschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal, hat sie sich in ihrer Freizeit den Libellen verschrieben und ist Mitglied in der Gesellschaft deutscher Odonatologen (benannt nach dem lateinischen Namen der Libellen, Odonata).

Paul Dörfler und Mandy Sylvester

Vor dem Gang zur Elbe gab es sehr interessante Einblicke in Leben, Ernährung und Fortpflanzung der Libellen, von denen es in Deutschland 81 einheimische Arten gibt. Mandy Sylvester hatte einiges an Anschauungsmaterial mitgebracht. Darunter auch Exuvien. Das sind, wie zu erfahren war, die Reste, die bei der Häutung  der Libellen zurückbleiben.
Am Elbufer wurde nach Libellen Ausschau gehalten. Allerdings gab es nicht grad die große Vielfalt zu sehen: nur zwei Prachtlibellen, die je nach Sonnenstand dunkelblau bis schwarz aussehen, und ein Blaupfeil zeigten sich. Es war heute anscheinend ganz einfach zu heiß für die Insekten, die sonst zahlreich am Ufer von Gewässern zu finden sind.
 
Schaukasten mit Libellen-Exuvien
Exuvien von Libellen (die bei der Häutung
zurückgelassenen Reste) gab es auch, so wie
sie in der Natur vorkommen, zum Anfassen.
Spaziergang zum Elbufer

Sonntag, 17. Juli 2016

Vorbereitung auf die Radtour

Wer schon mal in das Programm des diesjährigen Elbe-Saale-Camps geschaut hat weiß, daß das diesemal sehr fahrradlastig ist (neben dem diesjährigen Camp-Thema "Flußgeschichten" gibt es auch die touristischen Potentiale neben den Flüssen zu erkunden). So geht es am Montag zum Steinzeitdorf nach Randau. Die Tour führt über alte Brücken, an Elbauenkunst, aufgeschütteten Aussichtshügeln und alten Schlössern und Herrenhäusern vorbei. Einen kleinen Vorgeschmack können die folgenden Fotos geben:

Elbebrücke Barby.
Erst drüber hinweg, dann drunter durch.
Brücke am Wegesrand (nein, die muß nicht
überquert werden)
Elbauenkunst: gestrickte Objekte
auf Elbe-Schwemmholz
(aufgestellt vom Heimatverein Liubatici, Lübs)
Majestätisch erhebt sich ein Aussichtshügel
mehre Meter hoch über dem Elbufer.
Dornburg, Schloß und Kirche