Herbert Beesten – Autor, Schauspieler und Kulturorganisator aus Magdeburg – kam zur Aufführung seines Hörspiels der "Elbe-Ebbe-Algorithmus" ins Elbe-Saale-Camp. Diese gab es in einer wunderbaren Atmosphäre, mit Blick auf die flache, nur noch träge dahinfließende Elbe.
Vor der Aufführung seines Hörspiels las Herbert Beesten einen Text, der wie für das Elbe-Saale-Camp geschrieben war: "Ich, der Fluss". Der Monolog eines Flusses, der schon längst nicht mehr fröhlich und klar sprudelnd fließt, der von den Menschen gequält und mit Abfällen und Abwässern beladen wird, zu wütender Flut anschwillt. Herbert Beesten liest den Text nicht nur, er performt ihn mit vollem Körpereinsatz, gibt dem gequälten Fluss Ausdruck und Gestalt. Der noch immer aktuelle Text stammt bereits aus dem Jahr 2013, entstanden unter dem Eindruck der großen Elbeflut. Hier kann man ihn noch einmal hören, diesmal mit Gitarrenbegleitung.
Nach der Lesung setzte sich Beesten selbst ins Publikum, denn aus dem Lautsprecher kam sein Kurz-Hörspiel "Der Elbe-Ebbe-Algorithmus".
Aus der Ankündigung:Eine fiktive Radioreportage: Die Elbe in Höhe Magdeburg droht auszutrocknen. Nach einer Nachrichtensendung, berichtet eine Reporterin in einer „Live-Reportage“ am Rand der Elbe von diesem „Event“. Im Mittelpunkt stehen aber nicht die Gründe für das Trockenfallen/Versiegen, sondern die richtige Prognose, wann es denn genau passiert. So entsteht ein Wettbewerb, der von der Reporterin verfolgt wird. Erleben Sie das furiose Finale, trocknet die Elbe wirklich aus und wer hat recht? Wir hören eine bekannte Stimme – und die eine oder andere Beobachtung und Kommentierung der Reporterin.
Die Blicke der Zuhörer waren auf die Elbe und ihre Auenlandschaft gerichtet, manche hatten auch die Augen geschlossen und ließen ihr eigenes Bild entstehen. Vielleicht hatten einige auch dieses Bild des trockenen Domfelsens vor Augen, das beim Elbe-Saale-Camp 2015 entstand: