Die Elbe-Andacht wollte der Theologe und Schriftsteller Ludwig Schumann halten. Krankheitsbedingt konnte er nicht in Camp kommen. Nachträglich sandte er den Text, den er für die Elbe-Andacht vorgesehen hatte.
Was ich noch sagen wollte
Text: Ludwig Schumann
Seltsam. Ich habe keine Schmerzen. Ich sehe aber nur verschwommen. Ich scheitere, wenn ich zu denken versuche. Das Gedächtnis scheint ein großes Loch. Es bringt so gut wie nichts, jetzt aufzustehen. Ich bin nicht bei mir. Plötzlich ein Gedanke, der nicht mehr loslässt. Die Andacht im Elbe-Saale-Camp 14 Uhr. Das wird nichts. Tage später weiß ich, dass es nicht mehr und nicht weniger als ein Blutdruck unter 100 war. Für jemand, der seit Jahren mit dem Doppelten lebt, hat das Gesunde Züge von Tödlichkeit. Für mich eine absolut neue Erfahrung. In den Tagen danach kommen besorgte Anrufe. Dass das soviel Anteilnahme auslöst, rührt mich an. Das Netz, in dem man lebt, wird für einen Moment hörbar.
Nun will ich gern nachtragen, was der langsame Leser versäumte, weil er plötzlich tatsächlich verlangsamt worden war. Da gibt es zunächst einen Text aus dem 2. Kapitel der Bibel, aus dem älteren Schöpfungsbericht. Der lautet wie folgt: