Donnerstag, 29. Juli 2021

Frieden an der Elbe (Theater an der Elbebrücke)

Die Friedensreiter ritten zur Eisenbahnbrücke und führten dort ein Theaterstück zu Weltkriegslasten in der Elbe auf. Das Elbe-Saale-Camp beteiligte sich mit einer politischen Aktion, ihrem "Friedensvertrag für die Elbe". 

Während die Zuschauer ihre Logenplätze auf dem Deich an der Elbebrücke einnehmen, kommen die Friedensreiter singend die Elbwiesen entlang geritten. Unterhalb der Brücke ziehen sie an einem Seil ein Fass mit Weltkriegsschrott aus der Elbe. Bomben, Granaten und Munition. Reste des 2. Weltkrieges, wie sie tatsächlich noch immer im Fluss liegen und bei Niedrigwasser zu Tage treten. Als ein Behördenvertreter den sprichwörtlichen Mantel des Schweigens darüber decken will, wird es Neptun zu viel. Polternd kommt der Gott der Flüsse und Meere mit seinem Dreizack aus dem Gebüsch und ruft „Es reicht! Die Elbe hat ein Gedächtnis und merkt sich, was man ihr antut. Räumt hier jetzt endlich auf!“

Die Friedensreiter, die mit politischem Aktionstheater lokale Initiativen unterstützen, haben diesmal die Forderungen der Flussschützer in ihr Stück aufgenommen. So fordert dann Neptun nicht nur Abrüstung, sondern auch mehr Platz für die Elbe, den Stopp von Flussvertiefungen und das Ende von Schadstoffeinleitungen.

Als Reaktion auf den kürzlich bekannt gewordenen Vertrag zwischen Deutschland und Tschechien zum Elbe-Ausbau wurde von der Eisenbahnbrücke herab ein Banner mit einem symbolischen „Friedensvertrag“ für die Elbe entrollt. Iris Brunar vom Elbe-Saale-Aktionsbündnis las daraus vor: „Wir wollen mehr Raum für die Elbe und ihre Auen. Das heißt, das Buhnen-Korsett aufschnüren, um die Elbe zu entschleunigen und die Tiefen-Erosion zu stoppen, damit das Wasser wieder die Aue erreicht. Die Aue darf nicht weiter austrocknen. Wir brauchen sie für unseren Schutz.“

Am Ende gab es einen Ausblick auf das Jahr 2022. Die Reiter führt der Friedensritt dann an die Ostsee. Und in Barby wird es vom 24. bis zum 30. Juli 2022 das 30. Elbe-Saale-Camp geben.


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