Sonntag, 23. Juli 2017

Konzert mit "Hin und Her" und "Strom und Wasser"

Zum Camp-Auftakt waren diesmal zwei Bands eingeladen. Zuerst spielte Hin und Her aus Barby. Joachim Knopf und Rüdiger Krenzlin hatten Musik von Liedermachern und Blues im Programm, von Musikern wie Gundermann, Hansi Biebl oder Monokel. Sie wurden aber nicht von der Bühne gelassen, ohne auch eigene Kompositionen aufzuführen. Auch die lustige Version von "Wenn Mutti früh zur Arbeit geht", über die sich ein kleiner Junge im Publikum mächtig amüsierte.

Joachim Knopf (links) und Rüdiger Krenzlin

Im Anschluss spielte Heinz Ratz, der mit seiner Band Strom und Wasser aus Kiel nach Barby kam. Heinz Ratz, der im Jahr 2010 in seiner politischen Aktion für den Umweltschutz auf mehreren deutschen Flüssen schwimmend unterwegs war, bezeichnete die Elbe als einen immer noch lebendigen Fluss, der viel schöner als die komplett ausgebauten westdeutschen Flüsse ist. So wie auch in einem der Elbe gewidmeten Stück, das an eines der großen Hochwasser erinnert "Moldau und Mulde, Saale bringen Wasser..." und von der Kraft des Flusses handelt.

Strom & Wasser mit Luca Seitz (von links),
Heinz Ratz und Tobias Müller

Seine gesellschaftskritischen Lieder spielte er in einer sehr kräftigen, rockigen Art. Extra zum Thema des Elbe-Saale-Camp hatte er einige unvertonte Texte mitgebracht, die er als Gedichte vortrug: Eines beginnt mit Ich laufe den Quellen entgegen / und nicht der Mündung am Meer / die Quellen sind das beginnende Leben / die Quellen liebe ich sehr. Der Text entwickelt sich zu einer Liebeserklärung an das lebendige Wasser, das sich den Versuchen es mit Beton einzudämmen wiedersetzt. Gedichte, die von der Wortgewalt her großen Balladen gleichkommen und vom lebendigen Vortrag her auch zu einem Poetry-Slam passen würden.

Eines seiner Lieder handelt von dem, was gegenwärtig uncool ist: sich für andere zu engagieren, im sozialen Bereich oder für die Umwelt. In diesem Sinn sind die Camp-Teilnehmer dem Titel des Liedes entsprechend "Anti-Cool". Ein anderes ruft Pegida-Anhängern zu "Ihr seid nicht das Volk!".


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